Gross-artiges in der Mitte - Zwei Fundstücke
Basler Zeitung, 8. Juli 2004

 

 

Basellandschaftliche BZ Zeitung, 15. Oktober 1998
Christina-Maria & Rubin Sharif
 
Sandro Primus setzt sich mit der Umformung von Metallen wie Stahl und ähnlichen Materialien auseinander. In seinen Arbeiten versucht er das Innenleben des Rohstoffes, seine Spannungen und Eigenschaften zu finden und in seinen Werken herauszukristallisieren.
 
Wichtig für ihn ist die Aussage, das alles dem Gesetz der Vergänglichkeit oder der Veränderung unterliegt. Alles wandelt sich nach seinen eigenen Gesetzen und ist - wie bei Metall - äusseren Einflüssen unterworfen. So lässt Sandro Primus zu, dass sich auf seinen Werken eine Patina bildet, die Geschichten erzählt und ihre Spuren hinterlässt.
 
Metall birgt in sich eine Form von Energie, die dessen molekulare Struktur ballt. Sandro Primus sieht diese Art Kraft in einer Dualität, die sich durch gegensätzliche Wandlung ausdrückt: die Polarität von Ihnen und Aussen, von Kraft und deren Gegenwirkung.
 
Sandro Primus arbeitet mit Naturelementen. Die Materialien benutzt er dabei so, wie man sie in der Natur unberührt vorfindet. Jedes Element in der Natur hat seine eigene molekulare Struktur und dadurch seine eigene Energieform. Nach aussen wirkt diese jedoch meist in einer anderen Form des Ausdrucks, oftmals in einer Art Landschaftstypographie. Kombiniert mit dem Naturmaterial Stahl vereinigen sich diese Gegensätze zu einer subjektiven Form von Sprache.

 

Lauper Art Design
 
Einmal mehr brillieren drei Galeristen an der Neuweilerstrasse 34 a in Allschwil mit einer Doppelausstellung, bei der Präsentantin auf drei Ebenen der Veranstaltung einen zusätzlichen spannungsvollen Reiz verleiht. Spannung und Ergänzung zugleich, vermitteln aber auch die gezeigten Werke eines reifen Malers und eines jungen Eisenplastikers.
Der an der Basler Kunstgewerbeschule ausgebildete und heute in Reinach lebende Walter Stauffer, der sich schon seit frühester Jugend an mit Malerei befasste und sich bereits um Alter von 17 Jahren an der Weihnachtsausstellung beteiligen konnte, zeigt in seiner jetzigen Präsentation zwei unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen, die gleichzeitig subtile Sensibilität und leidenschaftliches Temperament dokumentieren.

 

Da bilden einerseits die zahlreichen Frauenporträts mit den grossen ausdruckvollen Augen in dezent verhaltenem Kolorit ein bedeutendes Thema, während sich an anderer Stelle die Freude an der grossen Form und der freien malerischen Gestaltung in grosszügigen Berg- und Meerlandschaften und ungestümem Farbauftrag offenbart.

 

Die Arbeiten des jungen in Basel geborenen und dort zum Metallbautechniker ausgebildeten Eisenplastikers Sandro Primus bestechen durch ihre formale Einfachheit und gleichzeitige künstlerische Ausdruckskraft. Die Kombination von Fundgegenständen in Form von Stein oder Holz mit bearbeitetem Eisen und Stahl fasziniert durch die Verbindung der unterschiedlichen Materialien zu einer sich ergänzenden Einheit, wobei archaische quadratische Formen und Metallelemente von elegantem Schwung eine ebenso ausdrucksstarke wie ästhetische Wirkung erreichen.

 

 

Vorstoss in künstlerisches Neuland
JWC am 25./26. September 1998

Die Arbeiten des jungen Eisenplastikers lassen eine zweckbefreite geistige uns künstlerische Mentalität erkennen. Seine Skulpturen aus natürlichen Elementen wie Eisen, Stein und Holz konzentrieren sich in bewusster Schlichtheit auf das Wesentliche. Eine dreidimensionale "Sprache" ohne Schnörkel als Alternative zu quadratischen oder rechtwinkligen Gebilden! Sandro Primus versteht es, in der Natur vorkommende Stoffe durch Addition zu einer Einheit zu verschmelzen, die es jedem Betrachter erlaubt, seine persönlichen Empfindungen auf die Plastik zu projizieren!

 

Basler Zeitung, 30. September 1998
Galerientips
 
Um Dynamik und Reduktion geht es auch in den Bildern und Skulpturen der beiden bei Lauper Art Design in Allschwill ausstellenden Basler Künstler Walter Stauffer und Sandro Primus. Stauffer, der sich seit frühester Jugend mit enormer Schaffenskraft der Malerei widmet, setze in endlosen Reihen von Frauenporträts und stark abstrahierten, meist von südlichem Licht durchfluteten Landschaften Akzente mit einer sehr virtuosen Pinselführung, kraftvollen Farben sowie einem spannungsreichen Spiel mit Licht- und Schatteneffekten. Einen interessanten Kontrast zu diesen opulenten Bildsprache bilden die Arbeiten des jungen Eisenplastikers Sandro Primus, die sich zunächst einmal durch einen sparsamen, fast spartanischen Materialumgang auszeichnen. Dynamik erhalten seine Werke allerdings durch die gelungene Kombination von raffiniert bearbeitetem Stahl und naturbelassenen Fundgegenständen wie Holz, Stein und Glas. In dieser Wechselwirkung unterschiedlicher Materialien tut sich dem Betrachter häufig überraschend Gestalthaftes und damit ein breites Spektrum an Deutungsmöglichkeiten auf.

 

Basellandschaftliche BZ Zeitung, 17. September 1999
Kultur Galeriebummel
 
Die Galeristen an der Neuweilerstrasse 34 a in Allschwil präsentieren mit den Arbeiten zweier junger Künstler eine spannende Gegenüberstellung von Malerei und Plastik. Der in der Region Basel lebende gebürtige Italiener, Ireos Filipuzzi, hat seine malerischen Fähigkeiten parallel zu seiner Ausbildung als Molekularbiologe autodidaktisch entwickelt und sich dabei eine eigenständige Ausdrucksform erarbeitet. In seinen in Mischtechnik gemalten ungegenständlichen Kompositionen dominieren gewisse im Raum schwebende, oft kubenartige oder aufstrebende Formen, die gelegentlich an organische Elemente erinnert und sich stets in ausgewogenem Gleichgewicht bewegen. Ein ausgesprochenes Feingefühl dokumentiert der Künstler im Umgang mit der Farbe, die er in lasierender Malweise, in sorgfältig abgestuften Naturtönen der ganzen, oft ins Bräunliche spielenden Grauskala einsetzt und seiner Malerei durch dünne Papiercollagen zusätzliche Struktur verleiht. Sandro Primus, der junge Basler Eisenplastiker, ist bereits zum zweiten Mal in Allschwil zu Gast. Diesmal zeigt er neben seinen von schwungvoller Eleganz geprägten Plastiken, bei denen er die Stahlkörper in Verbindung mit Fundgegenständen wie Stein oder Holz zu ausdrucksstarken Kunstwerken gestaltet, durch den Einbezug von Glas eine weitere faszinierende Ausdrucksform. Ob innerhalb von strengen Metallplatten eingefügt, oder als frei in einer Eisenkonstruktion schwebend, entsteht durch die Kombination der beiden Elemente eine wirkungsvolle Spannung.

 

Basler Zeitung, 17. September 1999
Galerietip
 
Bilder und Skulpturen in harmonischem Zusammenspiel präsentiert Laper Art Design Allschwil (Neuweilerstr. 34A 483 98 00) an ihrer ersten nach der Sommerpause im Ausstellungsprogramm der Galerie zeigt der aus Norditalien stammende Ireos Filipuzzi meist grossformatige Leinwände, die er mit feinen, Seiden papieren, zahlreichen Farblasuren sowie Kohle und Bleistift bearbeitet. Obwohl sich in den Bildern des jungen Künstlers bisweilen Dinge erkennen lassen, die der sichtbaren Realität zu entstammen scheinen, geht es ihm in erster Linie jedoch um die Darstellung einer anderen, hauptsächlich mit den Gefühlen erfahrbaren Wirklichkeit. Neben den geometrischen Elementen, die eine gewisse Ordnung ins Bild bringen und Räumlichkeit andeuten, sind es (vor allen) das subtil eingearbeitete Papier sowie die vielschichtigen Grau-, Blau-, und Beigevarianten, die Bildfläche beherrschen und emotionale Grundstimmungen zum Ausdruck bringen. In kraftvollem Kontrast dazu stehen die Stahlskulpturen des Basler Bildhauers Sandro Primus, der dem harten Material durch Biegen und Verformen, durch Kombinieren mit Holz, Stein und neuerdings auch mit Bruchglas eine verspielte, der Phantasie kaum Grenzen setzende Note verleiht. Im spannungsreichen Verbinden und Ausbalancieren der unterschiedlichen Materialien gelingt es dem Bildhauer, scheinbar neue Gesetzmässigkeiten zu schaffen.